
Wenn Hunde sich freuen, wedeln sie mit dem Schwanz. Das wird schon kleinen Kindern beigebracht. Doch oftmals drücken sie dadurch ganz andere Emotionen aus, die nur selten etwas mit Freude zu tun haben
„Oh, die mögen sich! Schau, er wedelt sogar mit dem Schwanz“. Wie oft habe ich diesen Satz schon bei Hundebegegnungen gehört. Da treffen zwei Hunde zum ersten Mal aufeinander, einer von ihnen bewegt seine Rute und sofort ist bei Herrchen oder Frauchen alles im Grünen Bereich. Schließlich hat der Vierbeiner mit dem Schwanz gewedelt. Und das bedeutet ja, dass er sich freut – wie jeder weiß. Alle anderen Körpersignale werden komplett ignoriert – was fatale Folgen haben kann.
Prinzipiell bedeutet das Schwanzwedeln eines Hundes, dass er sich in einer Erregungslage befindet. Ob diese nun gut oder schlecht ist, lässt sich am Schwanzwedeln alleine nicht sagen. Beispielsweise wedelt Filou auch mit seiner Rute, wenn er gerade einen anderen Hund verbellt. Doch bestimmt nicht, weil er sich darüber freut, dies zu tun.
Daher bedeutet ein Rutenspiel erst einmal, dass der Hund erregt und zu einer weiteren Handlung bereit ist. Welche dies sein könnte, und warum er genau mit dem Schwanz wedelt, lässt sich mithilfe der gesamten Körpersprache des Hundes erfahren. Deshalb sollte man unbedingt auf weitere Körpersignale achten.
Ist die Rute aufgerichtet oder nicht?
Beim Schwanzwedeln ist die Stellung der Rute enorm wichtig. Zeigt sie beispielsweise nach oben bedeutet dies tatsächlich meist Freude. Vor allem, wenn die Rute sich schnell bewegt. Wedelt der Hund allerdings eher langsam und zeigt seine Rute dabei nach unten ist dies ein Zeichen für Angst oder Unsicherheit. Oft sieht das Wedeln dadurch auch etwas steif aus.
Eine italienische Sudie hat außerdem belegt, dass die Wedel-Richtung eine wichtige Rolle spielt. Laut dieser Studie zeigt ein nach rechts gerichtetes Schwanzwedeln positive Emotionen und ein nach links gerichtetes negative.
In welche Richtung zeigen die Ohren?
Die Stellung der Ohren verrät uns eine Menge über den Gemütszustand unserer Hunde. Sind sie beispielsweise nach vorn gerichtet, kann es bedeuten, dass der Hund einem Artgenossen imponieren oder gar drohen möchte. Meist geht dies mit einer steif nach oben gerichteten Rute einher. Liegen die Ohren nach hinten an ist es ein sicheres Zeichen für Angst und Unsicherheit.
Zeigt der Hund die Zähne?
Wenn man bei einem Hund die Zähne sieht, sagen einige Leute, dass ihr Vierbeiner „lachen“ würde. Tatsächlich gibt es etwas wie das „unterwürfige Grinsen“, das einige Hunde auch zeigen, wenn sie in Spiellaune sind. Oft wedelt der Hund dabei mit dem Schwanz und hat eine eher gesenkte Körperhaltung.
Doch auch wenn ein Hund gewillt ist zuzubeißen, sind seine Zähne zu sehen, und zwar als Drohgebärde. Dabei zieht er meist die Lefzen nach oben, was beim „unterwürfigen Grinsen“ nicht der Fall ist.
Fazit: Die Körpersprache der Hunde erscheint für uns Menschen sehr komplex und schwierig zu deuten. Doch wenn ihr Euren Vierbeiner genau beobachtet, werdet ihr schnell erkennen, wann er freundlich gestimmt ist und wann nicht. Oberste Regel ist dabei, dass eine Geste alleine nicht ausreicht um seine komplette Stimmung zu verstehen. Deshalb denkt künftig daran: Schwanzwedeln bedeutet, dass Euer Hund erregt ist, und nicht automatisch, dass er sich freut.